Einladung zum gemeinsamen Gedenken anlässlich des dritten Todestages von Mouhamed Lamine Dramé in Dortmund
Am 8. August 2022 wurde der junge senegalesische Geflüchtete Mouhamed Lamine Dramé Opfer tödlicher Polizeigewalt. Er brauchte Hilfe in einer psychischen Krise, und wurde stattdessen in einem nur zweiundzwanzigminütigen Einsatz von Beamt*innen der Dortmunder Wache Nord von fünf Kugeln aus einer Maschinenpistole getötet.
Der Schmerz der Familie Dramé ist unermesslich. Auch viele Menschen in der Dortmunder Nordstadt und weit darüber hinaus sind schwer betroffen von der Gewalt gegen diesen jungen Menschen, der ein Leben in Dortmund hätte beginnen können, vielleicht seinen Traum erfüllt hätte, Fußballer zu werden, und noch oft seinen geliebten BVB spielen zu sehen.
Über das Jahr 2024 wurde fünf der am tödlichen Einsatz beteiligten Polizist*innen unter anderem wegen Totschlags vor dem Landgericht Dortmund der Prozess gemacht – ein Verfahren, in dem die Angehörigen von Mouhamed Dramé nicht beachtet und ausgeschlossen wurden. Stattdessen wurde Rassismus und polizeilichen Logiken die Bühne geboten. Im Dezember wurden alle fünf Beamt*innen aufgrund eines juristischen Kniffs, der ihnen zugesteht, fälschlich von einer Notwehrlage ausgegangen zu sein und deswegen straflos gehandelt zu haben, freigesprochen. Die Familie des Getöteten und viele Unterstützer*innen geben sich mit diesem Urteil nicht zufrieden, fordern weiterhin Konsequenzen und Gerechtigkeit. Dies bedeutet insbesondere auch ein würdevolles Gedenken und Erinnern an Mouhamed, das sich den rassistischen polizeilichen, politischen und medialen Narrativen um den Einsatz erwehrt, Mouhameds Person und Geschichte sowie seine Angehörigen und ihre Wünsche ins Zentrum stellt.
Diese Woche, am 8. August 2025, jährt sich Mouhamed Dramés Tod durch den gewaltvollen Polizeieinsatz zum dritten Mal. Wir laden zu diesem Anlass zu einem gemeinsamen Zusammenkommen nah des Tatorts in der Missundestraße ein, um einander zu begegnen, Mouhamed zu gedenken und die Familie Dramé in ihrer Trauer und ihrer Forderung nach Gerechtigkeit zu unterstützen.
Hauptprogrammpunkt des Abends ist ein Gespräch verschiedener Angehöriger von Opferntödlicher Polizeigewalt in Deutschland. Neben Sidy und Lassana Dramé werden der Bruder des 2005 von der Dessauer Polizei ermordeten und verbrannten Oury Jalloh und langjährige Aktivist in der „Initiative in Gedenken an Oury Jalloh“, Mamadou Saliou Diallo, sprechen, sowie Angehörige des am 14. März diesen Jahres ebenfalls von der Dortmunder Polizei in Scharnhorst erschossenen Nejib Boubaker. Wir freuen uns sehr über das Kommen dieser Gäste und laden Vertreter*innen der Presse sowie alle solidarischen Unterstützer*innen der Familie Dramé herzlich zum gemeinsamen Gedenken und Zusammensein ein. Es wird kleine Verköstigungen gegen Spende sowie ein musikalisches Begleitprogramm geben.
Wo?
Kurt-Piehl-Platz, 44145 Dortmund
Wann?
18-20 Uhr
Kontakt:
E-Mail: solidaritaetskreismouhamed@riseup.net
Instagram: https://www.instagram.com/solidaritaetskreismouhamed/
Website: https://justice4mouhamed.org/