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- AUFRUF ZUR BUNDESWEITEN DEMONSTRATION am 12.08.2023
Demo 12.08.2023
Redebeiträge: Demo 12.08.2023
Die Redebeiträge sind in der folgenden Reihenfolge:
Solikreis, TOPA, No Lager Osnabrück, Death in Custody, Justice for Sammy, Panthifa, Amed Ahmad, Migrantifa, Cop Watch, KOP
Contentwarnung: Explizite Gewaltdarstellung
***Eröffnungsrede Solikreis***
Liebe Freund*innen, liebe Mitstreiter*innen,
Danke euch, dass ihr alle heute hier seid.
Wie ihr alle wisst, sind wir heute hier um erneut gemeinsam um den 16-jährigen Mouhamed Lamine Dramé zu trauern. Vor einem Jahr hat die Dortmunder Polizei den Jugendlichen, welcher sich in tiefster Verzweiflung ein Messer an den Bauch hielt, mit Pfefferspray besprüht, getasert und zuletzt brutal mit einer Maschinenpistole erschossen.
Und lasst uns das noch einmal klar stellen:
Ein Dutzend schwer bewaffneter Polizist:innen hat in einem Hinterhof einen alleinstehenden Teenager mit Suizidgedanken ermordet.
Es ist Mord, denn einen schwer traumatisierten Menschen, fast noch ein Kind, anzuschreien, anzugreifen, es dazu zu zwingen seine kauernde Haltung aufzugeben um es dann in geheuchelter Notwehr zu erschiessen; Das ist für uns die mehr als billigende Inkaufnahme des Todes von Mouhamed gewesen.
Mouhamed war der jüngere Sohn seiner Familie. Er ging zur Schule, liebte Fußball, er hat in seinen jungen Jahren bereits für die Familie gearbeitet und dann Heimat und Familie aufgegeben in der Hoffnung in Deutschland mehr für sie erreichen zu können. Dieser junge Mensch hat alles aufgegeben für den Traum eines besseren Lebens und dieses Leben war der Dortmunder Polizei noch nicht mal einen Anruf bei Dolmetschenden, psychiatrischer Unterstützung oder eine Deeskalation wert.
Dieses Leben von dem Mouhamed geträumt hat, hat die Polizei ihm mit 5 Kugeln genommen.
Wir trauern. Wir trauern um das Leben, das Mouhamed nie haben wird. Dass er immer nach Dortmund wollte wegen des BVB, und niemals auch nur ein einziges Spiel sehen wird. Dass seine Eltern und Geschwister ihn nicht ein einziges Mal nach seiner Abreise wieder sehen werden. Dass wir nie erfahren werden welche Grausamkeit in Europa diesen Menschen dazu gebracht hat sich ein Messer an den Bauch halten zu wollen.
Die Polizei hat ein Leben beendet. Es herausgerissen aus Familie und Zukunft.
Mouhameds Leben ist nicht das Einzige, das beendet wurde. Letztes Jahr sind über 30 weitere Leben geendet durch die Hände der Polizei. Dutzende Familien trauern erst wenige Wochen und Monate um geliebte Menschen, während die Polizei weiterhin bekräftigt wird und mit ihrer brutalen Methodik all jene verfolgt, welche bereits von der Gesellschaft unterdrückt werden. Menschen deren Kultur, Hautfarbe oder Geschlecht nicht ihren Vorstellungen entspricht. Menschen die sich in tiefster psychischer Krise befinden. Das sind die Opfer der Polizei. Das sind keine Floskeln sondern belegbare Fakten. Und die Polizei tötet weiter Menschen und reißt Leben aus unserer Mitte heraus.
Lasst uns dieser Leben gedenken! Lasst uns trauern!
Sie sollen nicht vergessen sein! Sagt ihre Namen und entreißt sie dem Deckmantel den die Polizei versucht über ihre Taten zu legen!
Gemeinsam gegen die Polizeigewalt!
Justice for Mouhamed!
Justice for them all!
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***TOPA***
Ihr fehlt!
Wir sind heute hier um Mouhamed zu gedenken. Doch wir sind nicht niedergeschlagen, wir sind wütend und wir fordern Gerechtigkeit!
Es gibt heute einen leeren Block auf der Demo, für alle die, die nicht da sein können. Das sind Mouhamed und seine Familie. Es sind aber auch viele weitere, die im Zusammenhang mit Polizeieinsätzen gewaltsam verletzt wurden oder sogar gestorben sind. Denn es gibt sie, sogar viele.
Wir haben in unserer Recherche herausgefunden, dass im letzten Jahr mindestens 36 Personen bei Polizeieinsätzen in Deutschland gestorben sind. Ihre Namen waren Daniel, Marcel, Amin, A., Josef, Mouhamed, Kupa Ilunga, Timo, Hikmet. Und fast 30 weitere Personen, deren Namen wir nicht kennen.
Wie viele werden es dieses Jahr sein? Johnson, Vitali, Markus und viele Weitere, für uns Namenlose, die dieses Jahr bereits bei Polizeieinsätzen gestorben sind!
Wären sie alle heute hier, der leere Block wäre nicht mehr leer!
Es sind keine Einzelfälle!
Auffallend viele der Personen, die im Zusammenhang mit Polizeieinsätzen sterben, sind von Rassismus oder Armut betroffen. Doch über diese Muster wird von staatlicher Seite nicht einmal gesprochen. Denn die Polizei ist nicht daran interessiert, selbst über ihre gewaltsamen Einsätze aufzuklären oder ihre strukturellen Ungerechtigkeiten zu verändern.
Lügen, Vertuschung und falsche Darstellungen finden sich in der Kommunikation der Polizei zu den Todesfällen immer wieder.
Nein – die Polizei weiß auf Nachfrage selbst nicht einmal, wie viele Menschen bei ihren eigenen Einsätzen zu Tode gekommen sind. Einige der Todesfälle wurden erst auf unsere Nachfrage hin veröffentlicht – Wie kann es sein, dass vorher über sie geschwiegen wurde? Wie hoch ist die Dunkelziffer?
Für uns ist klar: wir können der Polizei nicht trauen.
Systematisch wird Aufklärung verhindert: dadurch dass Ermittlungen von benachbarten Polizeibehörden geführt werden, dadurch dass Verantwortung für Gewalt auf die Opfer und deren Verhalten geschoben wird, dadurch dass die Polizei niemals Fehler zugibt und selbst nach der Tötung von dem 16-Jährigen Mouhamed ihre Schuld abstreitet.
Wir kämpfen weiter für Gerechtigkeit, lückenlose Aufklärung und dafür, dass keines der Leben unvergessen bleibt. Überall Polizei, Nirgendwo Gerechtigkeit
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***No Lager Osnabrück***
Dear friends, dear comrades,
we are part of No Lager Osnabrück, an anti-racist local group struggling against deportation, camps and borders and fighting for a safe, liberated life for all. Today we are here as a coalition of political groups and people from Osnabrück, united in our struggle against state violence and suppression. We only want to say a few words and are grateful for the room to speak up!
When one comes to Germany hoping for protection, they take away their name and call them „refugee“. From now on authorities will make decisions on the life of people at their desks without even looking at the circumstances. And society already made a mindset that „refugees“ are a problem. They don’t see that we are humans, too. Humans that were forced from their homes. The only difference between you and a „refugee“ is you were born in different places. As „refugees“ we did the impossible to search for another life in hope for freedom of opinion and speech, in hope for human rights and justice.
Now, for me, Germany has turned into prison, where I cannot even breath without asking for permission. Security staff in the camps is controlling us. Foreigners authorities are taking our autonomy and self-determination. Police is marking us as criminals, deporting us, killing us like they did with Mouhamed.
Mouhamed’s death – as thousands more – shows once again that racism kills. It kills within a system that pretends to be built upon and to protect human rights and dignity while it is based on exploitation, patriarchy, colonial racism. This system attacks us and anyone who is seen as „the other“, as outsiders to society, just because we are refugees, Black or People of Colour, queer, women, without a home, outside of what is defined as the neurological norm or healthy.
For some of us the possibility of deportation hangs over our heads like a sword of Damocles. It can fall any time, resulting in you being deported from a clinic where you found refuge in times of depression and suicidal thoughts, back to a country where your safety is not guaranteed at all – as it happened to one of us recently. „Racism kills“ is not an empty phrase, it is a state of being.
That is why to the friends and family of Mouhamed, to all those fighting for justice, we say: We are with you! We see the pain and the suffering. We see the sorrow and anger. We see the struggle for justice, we see the power of solidarity, friendship, and comradeship. We are in this struggle together and together we will demolish and abolish this system of deep racist injustice to build another world!
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***AMZDO***
„Sticht der zu – oder schießt die Polizei?“ Auf diese simple Frage reduzierte Innenminister Herbert Reul vor einem Jahr die Tötung von Mouhamed Dramé durch die Dortmunder Polizei kurz nach der Tat. Ohne eine kritische Gegenöffentlichkeit wären er, die Dortmunder Polizist:innen und ihre Vorgesetzten mit dieser Lüge davongekommen.
Dass diese Lüge keinen Bestand hatte, ist nicht der versprochenen „lückenlosen“ staatlichen Aufklärung zu verdanken, sondern jenen Teilen der Zivilgesellschaft, die die Realität in der Nordstadt kennen. Die wissen und selbst täglich erfahren, wie schnell Menschen hier verdächtig werden, nur weil sie nicht weiß sind. Die wissen, dass Polizei nicht Sicherheit bedeutet. Sie haben die offizielle und schnell von vielen Medien übernommen Version der Tat in Frage gestellt und nicht nachgelassen. Kritische Journalist:innen, die sich nicht auf polizeiliche Pressearbeit verlassen, haben dann eigene Recherchen angestellt, die Stimmen der täglich Betroffenen sicht- und hörbar gemacht. Diese kritische Öffentlichkeit hat überhaupt erst bewirkt, dass die Ermittlungen nicht wie üblich im Sande verlaufen sind.
Es gibt unzählige Betroffene rassistischer Polizeigewalt. Viele von ihnen haben sich nach der Erschießung von Mouhamed zusammengeschlossen und bundesweit vernetzt. Sie stärken sich gegenseitig und kämpfen gemeinsam für Aufklärung, Gerechtigkeit und ein Ende rassistischer Polizeigewalt. Das Polizeiproblem wird nicht erst seit dem 8. August 2022 anerkannt , aber auch seitdem noch stärker diskutiert. Die Deutungshoheit der Polizei und damit auch die Legitimität ihrer Gewalt wird zunehmend in Frage gestellt.
Das wird auch eine zentrale Frage im kommenden Prozess gegen die Täter:innen sein: Die Anklage ist ein Erfolg, aber sie bedeutet noch lange keine Verurteilung. Auch vor Gericht sind Polizist:innen extrem privilegiert. Die Polizei und ihre Verbündeten werden schnell sein mit Behauptungen und Schlussfolgerungen. Medien werden „Sensationen“ verbreiten wollen. Eine kritische Öffentlichkeit und zivilgesellschaftlicher Druck ist weiter nötig. Dazu braucht es eine gute und diverse Prozessbeobachtung, die dokumentiert, einordnet, die Stimmen und Kämpfe verbindet.
Und die Polizei Dortmund? Die versucht seit der Tötung von Mouhamed verzweifelt, ihr Image aufzupolieren und angeblich „verloren gegangenes Vertrauen wiederherzustellen“. Anstelle von Nach dem Motto Zuckerbrot und Peitsche setzt sie dabei auf behaupteten Dialog und Repression. Einerseits bietet man in durchschaubarer Umarmungstaktik ausgewählten Organisationen Gespräche und Führungen durch Polizeiwachen an (aber nur denen, die nicht zu sehr nerven). Gleichzeitig zeigt man „Stärke“ und überzieht die Stadt, insbesondere die Nordstadt, mit rassistischen Razzien, Schwerpunkteinsätzen und Videoüberwachung. Alles medienwirksam inszeniert und flankiert von einer wahren Flut von Pressemeldungen aus der copaganda-Fabrik, die das eigene Narrativ zementieren sollen. Man will mit aller Macht die Deutungshoheit in der Stadt zurückgewinnen.
Spannend ist auch, was bislang nicht passiert ist: Entgegen aller Beteuerungen gab es keine strukturellen Veränderungen bei der Polizei. Man ist einfach nicht willens, Themen wie Korpsgeist, toxische Fehlerkultur und weitgehende Straffreiheit für Cops anzugehen. Im Gegenteil, die Institution Polizei wehrt sich mit allen Mitteln gegen eine unabhängige Kontrolle. Umso wichtiger ist es, über Alternativen zur Polizei nachzudenken und für diese einzutreten. Auch hier ist der Anfang gemacht – Abolitionismus ist nicht mehr eine abstrakte Nischendisziplin, sondern eine wachsende Bewegung. Packen wir es an: No Justice – No Peace – Abolish The Police!
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***Death in Custody***
Hallo Dortmund, hier kommen solidarische Grüße aus Berlin von der Recherchegruppe Death in Custody! Stark, dass ihr alle gekommen seid, auch wenn die Stadt Dortmund offenbar nicht müde wird, eure Aktionen und Mahnwachen zu sabotieren. Lasst euch von solchen Schäbigkeiten wie am Dienstag nicht unterkriegen!
Ganz besonders herzliche Grüße möchten wir der Familie von Mouhamed aussprechen. Wir können niemals ermessen, wie es ihnen ergangen ist, seit Mouhamed vor einem Jahr aus dem Leben gerissen wurde. Selbst bei uns, die wir Mouhamed nie persönlich kennengelernt haben, hält auch ein Jahr später das Entsetzen an.
Wir gedenken Mouhamed Lamine Dramé und all der anderen, denen durch Rassismus und Polizeigewalt das Leben genommen wurde. Die Demo heute heißt: ES GIBT TAUSEND MOUHAMEDS, SIE VERDIENEN GERECHTIGKEIT – und genau so ist es.
Wir dokumentieren unter doku.deathincustody.info Todesfälle in Gewahrsam, bei denen rassistische Hintergründe naheliegen. Mittlerweile verzeichnen wir da mehr als 230 solcher Todesfälle allein in Deutschland. Meldet uns gerne Fälle, die wir bislang noch nicht dokumentiert haben; erreichbar sind wir per Email oder Twitter. Seit unserem letzten Grußwort für diese Demo sind über dreißig Todesfälle dazugekommen. Und das ist nur die Spitze des Eisbergs, denn die wenigsten Fälle werden von der Öffentlichkeit überhaupt wahrgenommen. Wenn dann doch darüber berichtet wird, tragen die Medien häufig dazu bei, die Pressemeldungen der Polizei – und damit auch die Vertuschungsversuche – unkritisch zu verbreiten. All zu schnell werden die Getöteten in der nachträglichen Darstellung zu den eigentlichen Aggressoren erklärt. Damit niemand nachhakt, heißt es dann oft, die Betroffenen seien vor ihrer Tötung aggressiv gewesen, in einer psychischen Krise oder unter dem Einfluss irgendwelcher Drogen.
Auch bei Mouhamed erkämpfen seit einem Jahr starke Initiativen wie der Solidaritätskreis Mouhamed einen öffentlichen Druck, der es der Polizei und Politik schwer macht, ihr mörderisches Handeln zu vertuschen. Wir haben alle mitbekommen, dass die Darstellung der Polizei mittlerweile wie ein Kartenhaus in sich zusammengefallen ist. Inzwischen geben selbst Polizisten, die an dem Einsatz beteiligt waren, zu: Mouhamed war nicht aggressiv, er hat einfach nur dagesessen, als sie ohne Vorwarnung mit Tasern und Maschinenpistolen auf ihn schossen. Die Todesumstände von Mouhamed hinterlassen auch ein Jahr später Fassungslosigkeit und Entsetzen. Umso mehr ziehen wir den Hut vor Gruppen wie dem Solidaritätskreis Mouhamed und engagierten Einzelpersonen, die sich verbünden, um dem himmelschreienden Unrecht die Stirn zu bieten. Die Initiative in Gedenken an Oury Jalloh hat in ihrer jahrzentelangen Arbeit gezeigt, wie es geht.
Lasst uns nun alle die Arbeit des Soli-Kreises unterstützen und unmissverständlich klar machen: Niemals wird Mouhamed vergessen, niemals werden wir den Täter*innen in Uniform vergeben. Es kommt einem wie blanker Hohn vor, dass das Land NRW auf Mouhameds Erschießung lediglich mit zwei Tagen zusätzlicher Polizei-Ausbildung und einer lauwarmen „Einschaltempfehlung“ für Bodycams antwortet. Solche Reförmchen sind nur Kosmetik und zeigen, nicht zuletzt seit der Kriminalisierung des Gedenkens für Mouhamed am Jahrestag, wie wenig man sich auf den Staat verlassen kann, wenn man verhindern möchte, dass sich solche Gewalt fortsetzt.
Wir fordern stattdessen:
• eine bessere Unterstützung für Menschen in psychischen Krisen
• sichere Fluchtwege und Bleiberecht für alle
• eine Umverteilung von Reichtum und soziale Lösungen für soziale Notlagen
• eine Entmachtung der Polizei
Für Mouhamed und für all die vielen anderen: NO JUSTICE NO PEACE
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***Justine Baker***
Lieber Solikreis Dortmund, liebe Unterstützer:innen,
als Familie von Sammy Baker, eines jungen Mannes, der von Polizisten ermordet wurde, möchten wir Euch danken, dass Ihr alle hier zusammengekommen seid, um allen zu gedenken, die durch Polizeigewalt schwer verletzt oder zu Tode gekommen sind.
Leider können wir heute nicht bei Euch sein, da wir selbst eine Mahnwache in Amsterdam halten für unseren Sohn.
Wir finden es großartig, wie sich der Solikreis Dortmund für Mouhamed Drame von Anfang an einsetzt durch Mahnwachen, Demos, Aufklärungsarbeit und vieles mehr.
Mir als Mutter blutet das Herz bei dem Gedanken, was Mouhamed wohl durchmachen musste: Traumatisiert durch die Flucht nach Europa, erleidet er einen psychischen Zusammenbruch um durch inkompetente Polizisten wieder traumatisiert zu werden. Er wird durch Schüsse aus einer Maschinenpistole getötet. Eine Waffe, die von der Polizei im Ernstfall gegen Terroristen eingesetzt wird, tötet einen 16-jährigen hilflosen Jungen, der in seiner Verzweiflung ein Messer gegen sich richtet.
Es gibt viele Parallelen zu unserem Sohn Sammy Baker:
Sammy feiert mit seinen Freunden am 11. August 2020 in Amsterdam seinen Geburtstag, verträgt aber offensichtlich das starke Cannabis nicht. Er bekommt Verfolgungswahn, entfernt sich von seinen Freunden, ist teilweise nicht erreichbar. Einen Tag später meldet die Familie in bei der Polizei Amsterdam vermisst. 2 Tage nach seinem 23. Geburtstag, am 13.August, fahre ich, die Mutter, mit einem Freund nach Amsterdam -wir finden Sammy- er ist in einer Psychose. Es ist schwierig ihn zu überreden, mit nach Hause zu kommen. Er ist nervös, misstrauisch, läuft verängstigt vor einem Streifenpolizisten weg, der Verstärkung holt.
In einem großen Innenhof wird er – wie Mouhammed- ins Gesicht gepfeffert, angebrüllt und die Waffen werden auf ihn gerichtet.
Einer der 2 Schützen sagt aus, dass er ihn lange Zeit mit einem nordafrikanischen entflohenen Strafgefangenen verwechselt hat – hier spielt also u.a. Rassismus noch eine Rolle, da Sammy mit afro-amerikanischen Wurzeln zu people of color gehört.
Auch Sammy richtet ein Messer gegen sich.
Doch sobald die Polizei ein Messer sieht, sieht sie rot. Polizisten können anscheinend nicht differenzieren ob es sich um eine psychisch beeinträchtigte Person handelt, die sich aus Panik selbst etwas antun will oder um einen Geiselnehmer, der eine Gefahr für andere ist.
Messerprogramm ist Messerprogramm für sie. Punkt aus, Schuss, aus!
Mouhammed wurde hingerichtet, unser Sohn wurde hingerichtet.
Und obwohl in unserem Fall die Staatsanwaltschaft stümperhaft untersuchte mit dem Ziel, die Polizisten nicht zu verklagen, lassen wir nicht locker.
WIR ALLE LASSEN NICHT LOCKER
WIR ALLE LASSEN UNS DAS NICHT GEFALLEN
WIR ALLE GEHEN AUF DIE STRASSE UM AUF DIESE STAATLICHE VERTUSCHUNG AUFMERKSAM ZU MACHEN
Wir müssen uns stärker vernetzen: Menschrechtsorganisationen, Solidaritätskreise, Angehörige von Opfern von Polizeigewalt. Wir müssen uns gegenseitig unterstützen, keiner sollte alleine kämpfen müssen.
Und viele Angehörige geben auf, weil der Schmerz und die Trauer sie auffrisst oder lähmt, weil sie sich keinen Anwalt leisten können.
Deswegen ist eine Vernetzung über die Grenzen hinaus nötig.
Wir freuen uns mitteilen zu können, dass unser Fall nun von Forensic Architecture aus London mit moderner Technik rekonstruiert wird. Damit die Lügen der Polizei und das Hindern der Untersuchung durch die Staatsanwaltschaft aufgedeckt werden.
Damit die Wahrheit ans Licht kommt.
Wir freuen uns über eine Vernetzung zwischen Solikreis Dortmund, FA und Controle Alt Delete, einer niederländischen Menschenrechtsorganisation die Polizeigewalt und Racial Profiling in den Niederlanden untersucht.
Im Namen von JUSTICEFORSAMMY – www.justiceforsammy.com -danke ich dem Solikreis Dortmund für die Unterstützung, denn es läuft gerade ein Fundraising von FA auf betterplace.org, um die Ermittlungen zu finanzieren. Wir haben ein paar Flyer mit QR-Code und freuen uns, wenn Ihr uns unterstützt.
Bitte teilt es auf sozialen Medien! Wir müssen uns vernetzen und laut werden!
Die Polizei mag Öffentlichkeit nicht. Deswegen gibt es eine Dunkelziffer vieler zu Tode gekommener Menschen durch sie.
WIR MÖCHTEN EUCH AUCH UNTERSTÜTZEN
WIR HALTEN ZUSAMMEN
NO JUSTICE – NO PEACE
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***Panthifa***
Vor einem Jahr erschoss die Dortmunder Polizei unseren 16-jährigen Bruder Mouhamed Lamine Dramé. Morde von staatlichen Institutionen an schwarzen Menschen haben in diesem Land Kontinuität. Christy Schwundeck, Oury Jalloh und Achidi John, sie alle wurden auf brutale Art und Weise von diesem Staat und seinen Vertretern getötet. Ihre Mörder wurden nie zur Rechenschaft gezogen und bekleiden heute ganz im Gegenteil die höchsten Positionen in diesem Staat. Diese Morde ausgehend von staatlichen Institutionen sind keine Systemfehler, sie sind Konsequenz einer im Kern rassistischen Polizei.
Dieser von der Polizei ausgehende anti-Schwarze Rassismus äußert sich nicht nur in den rassistischen Ansichten einzelner Bullen, sondern ist Kernbestandteil von Polizeiarbeit im bürgerlichen Klassenstaat. Die rassistische Markierung ganzer Stadtgebiete als „gefährliche Orte“ in denen die Polizei nach Belieben racial profiling praktizieren kann, sowie die aktive Vertuschung faschistischer Netzwerke innerhalb der Polizei, führen zur Entmenschlichung Schwarzer Menschen. Diese rassistischen Praktiken entwickeln eine mörderische Eigendynamik, die Schwarze Leben für die bewaffnete Schutzmacht dieses Staates entbehrlich macht. Die Reformforderungen nach Tasern statt Schusswaffen oder etwa einer Rassismusstudie für die Polizei sind inkonsequent und falsch. Die Polizei ist in ihrer Funktion bewaffneter Wächter der herrschenden Klasse, ihres Wirtschaftssystems und ihrer Eigentumsverhältnisse, gegen all diejenigen die in dieser Gesellschaft am weitesten unten stehen.
Seit jeher ist die Hauptaufgabe der Polizei, Eigentum zu schützen, explizit nicht Menschenleben. In den USA nahm sie ihren Anfang als Sklavenfänger, in Deutschland mordete die Polizei im Holocaust für die Bereicherung der Nazis munter mit und machte nach 1945 mit dem selben Personal und den selben Dienstvorschriften weiter, als wäre nichts geschehen. Deshalb ist die Polizei so begabt darin, alle Proteste niederzuschlagen und alle Menschen ins Gefängnis zu sperren, die den Profit der Konzerne bedrohen, aber können nicht mit Empathie und Hilfsbereitschaft auf den psychischen Ausnahmezustand eines Mitmenschen reagieren, sondern nur mit Pistolenkugeln.
Dieser grundlegende Charakter der Polizei lässt sich nicht einfach weg reformieren. Ein Ende von rassistischer Polizeigewalt kann es nur mit der Überwindung der herrschenden Verhältnisse geben. Solange der Kapitalismus und die mit ihm verbundenen Unterdrückungssysteme existieren, solange wird rassistische Polizeigewalt fortbestehen.
Eine psychische Krise kann jeden von uns treffen, erst recht wenn wir jeden Tag entmenschlicht und unserer Würde verweigert werden. Wenn eine Polizei, von der behauptet wird, dass sie zu unserem Schutz da sei, uns nur noch mit Blei zu helfen weiß, dann sagen wir: Diese Polizei ist eine böswillige Verschwendung unserer Ressourcen.
Wenn ihr über 16 seid, denkt an alle Dinge, die ihr seitdem erlebt habt, alle Erfahrungen und schöne wie auch schlechte Zeiten mit euren Mitmenschen. Mouhamed wurde diese Zukunft geraubt, gestohlen von Erwachsenen Männer, die sich hinter ihren Maschinenpistolen viel zu wohl fühlen. Jetzt stehen sie hier mit Kampfrüstung und Schlagstock und wollen uns zeigen, dass Widerstand zwecklos ist, aber wenn wir uns solidarisch organisieren werden sie sehen, dass sich Menschenwürde nicht niederschießen und niederknüppeln lässt. Die Geschichte zeigt uns, dass Unterdrückte sich immer gegen ihre Unterdrücker erheben werden, und mit ihrer Gewalt zeigt die Polizei klar, dass ihre einzige Aufgabe Zwang und Unterdrückung ist. Sprecht mit euren Schwarzen Geschwistern über die Gewalt, der wir ausgesetzt sind, und verbündet euch! Überlegt gemeinsam, wie wir uns aktiv echten Schutz bieten und eine gerechtere Zukunft gestalten können! Die Befreiung wird nicht von allein kommen, wenn wir uns nicht selber von diesen Verhältnissen befreien! Es hilft kein Bitten und kein Fordern! Kümmern wir uns selbst drum!
In Gedenken an Mouhamed Lamine Dramé, Christy Schwundeck, Achidi John und Oury Jalloh und alle Opfer rassistischer Polizeigewalt, von denen wir wahrscheinlich nicht einmal wissen. In Gedenken an unsere in Polizeigewahrsam sterbenden Geschwister. In Gedenken an unsere an den Außengrenzen Europas sterbenden Geschwister. In Gedenken an unsere von Rassisten ermordeten Geschwister.
Rest in power
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***Amed Ahmad***
Liebe Freundinnen und Freunde,
wir danken euch für die Möglichkeit hier zu sprechen. Ich bin Lena Wiese, von der Initiative Amed Ahmad. Malek Ahmad, der Vater von Amed, der letztes Jahr seine Solidarität mit den Angehörigen und Freund:innen von Mouhamed deutlich zum Ausdruck gebracht hat, kann heute leider nicht in Dortmund sein. Die ganze Familie sendet an euch alle solidarische Grüße.
Als Initiative richten wir den Angehörigen und Freund: innen von Mouhamed unser tiefes Mitgefühl aus. Euer Schmerz ist auch unser Schmerz.
Wir sind erneut tief beeindruckt von der power, der Solidarität und der Kämpfe, die hier heute in Dortmund spürbar sind und die euch durch das letzte Jahr getragen hat. Eure Stärke strahlt auch auf andere Betroffenen-Initiativen aus und macht immer wieder deutlich: eine breite Vernetzung, Selbstorganisierung und Solidarisierung sind unsere Stärke! Wir haben deutlich gezeigt, dass wir die Ermordung eines Jugendlichen, an Mouhamed Dramé, nicht unkommentiert lassen. Und immer wieder deutlich macht: wir brauchen tiefgreifende strukturelle Veränderungen und keine Reförmchen!
Wir haben heute ein Transpi mitgebracht, auf dem die Namen derjenigen zu sehen sind, die durch rassistische Polizeigewalt gestorben sind. Das Transpi ist so groß, dass wir es nicht tragen können. Aber wir alle, die heute hier sind, tragen freiwillig die Verantwortung für die Kämpfe um Aufklärung der Morde durch die Polizei und für den Kampf um Gerechtigkeit – zusammen mit den Angehörigen und Freund:innen. Auf den Staat ist kein Verlass!
Zur Erinnerung an Amed Ahmad: Der Sohn der Familie Ahmad, Amed Ahmad, ist im Juli 2018 ohne eigenes Verschulden und durch bewusste Manipulation seiner Personaldaten in Geldern durch die Polizei über mehrere Wochen in der JVA Kleve widerrechtlich inhaftiert worden. Am 29.09.2018 brach in seiner Zelle aus bislang ungeklärten Gründen ein Feuer aus. Er starb zwei Woche später im Alter von 26 Jahren an den Folgen der Brandverletzungen.
Das Ordnungsamt und die Polizei in Geldern hatten Amed schon vor der unrechtmäßigen Inhaftierung für vogelfrei erklärt und durch willkürliche Kontrollmaßnahmen mehrfach entrechtet. Amed Ahmads illegale Inhaftierung und sein staatlich verschuldeter Tod sind ein länderübergreifender Polizei– und Justizskandal! Er wurde Opfer von institutionellem und strukturellem Rassismus durch das Gelderner Ordnungsamt, der Polizei und der JVA, für das bislang niemand zur Verantwortung gezogen wurde.
Anstatt sich der Verantwortung zur lückenlosen Aufklärung der extralegalen Inhaftierung und den Umständen seines Todes zu stellen, ist den Behörden die Abwehr jeglicher Kritik, jeglicher Verantwortung und die Wahrung ihres Korpsgeist wichtiger. Was wir aber sehen ist eine Täter-Opfer-Umkehr und wie so häufig das Narrativ des gefährlichen migrantisierten Mannes.
Und all das ist Rassismus. In einer schier unfassbaren Zuspitzung ist dieser deutsche Rassismus für Amed tödlich geworden, der das Terrorregime in Syrien und jahrelange Folter überlebt hat und mit Hoffnungen auf einen schützenden Rechtsstaat nach Deutschland geflohen ist.
Polizeigewalt ist keine seltene Ausnahme. Sie ist normal, sie ist Alltag, aber sie betrifft nicht alle gleich. Wofür wir kämpfen ist, dass dieser institutionelle Rassismus der Polizei- und Justizbehörden endlich gesehen wird. Und wir fordern einen strukturellen Wandel der Behörden, die Taten müssen geahndet werden, der tradierte Korpsgeist der Polizei muss aufgebrochen werden. Das Wegsehen, wenn jemandem massives Unrecht widerfährt, muss ein Ende haben – genau das ist aber leider eine tödliche Realität mit Kontinuität. Aber wir wollen und werden uns nicht an diesen Normalzustand gewöhnen.
Wir fordern einen Abbau des rassistischen und repressiven Polizei- und Sicherheitsapparats, wir fordern ein Ende von racial profiling und unabhängige Untersuchungen aller Verdachtsmomente von Polizeigewalt. Wir fordern eine breite Diskussion über die Institution Polizei – über ihre koloniale und faschistische Vergangenheit und Gegenwart sowie über abolitionistische Alternativen.
Die Polizei ist für einen ganz großen Teil der Bevölkerung eben kein Freund und kein Helfer. Mouhamed Dramé, Oury Jalloh, Adel B., Mikael Haile, Amed Ahmad, Giorgos Zantiotis und all die Anderen waren keine Einzelfälle und sie werden leider nicht die Letzten sein, deren Tod durch Polizei vermeidbar gewesen wäre. Nichts lässt uns in Ruhe schlafen oder an Gleichwertigkeit und Menschenrechte glauben, da wir wissen, dass die Art und Weise des Mordes an Amed Ahmad durch die Polizei an jedem einzelnen Tag erneut eine weitere Familie auseinanderreißen lassen könnte. Und es sind Ameds Eltern, die trotz des Mordes an ihrem Sohn die Kraft aufbringen, für Gerechtigkeit zu kämpfen und sich mit anderen Betroffenen rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt bundesweit solidarisieren. Es sind zu viele Eltern, die ihre letzte Kraft aufbringen müssen. Aber es sind insgesamt zu Wenige, die mit ihnen solidarisch auf die Straßen gehen.
Was tun?
Wir brauchen eine Umverteilung von Ressourcen, Macht, Teilhabe und Geld für eine solidarische Gegenoffensive gegen das europäische Grenzregime und den repressiven Polizeiapparat. Insbesondere die Privilegierten unter uns: wir müssen unsere Komfortzonen verlassen, anstatt sie auszuweiten, und das kann auf vielfältige Weise geschehen: Hauptsache, wir fangen an, machen weiter und stärken die bereits geführten Kämpfe, ohne sie zu vereinnahmen.
Sich einander als gleichwertige Menschen zu begegnen, über Klassen- und Kulturgrenzen hinweg, haben viele verlernt. Darauf ist diese kapitalistische Gesellschaft aber auch nicht ausgelegt. Europa schützt mit Mauern ihren Wohlstand vor Menschen, auf deren Ausbeutung dieser Wohlstand beruht. Wir haben als Demokrat:innen, als Kommunist:innen, als Sozialist:innen, als Anarchist:innen aber eine Verantwortung für den Kampf um Gerechtigkeit, gegen Unterdrückung und Verfolgung.
Solidarität und der Mut, für progressive Veränderungen einzustehen, findet sich zumeist dort am stärksten, wo die strukturelle Ungerechtigkeit am Größten ist und jahrhundertelange Kontinuität hat.
Wir müssen die verschiedenen Kämpfe solidarisch miteinander verbinden und wir brauchen spektrenübergreifende soziale, antirassistische und antifaschistische Bewegung, die das Problem an den Wurzeln packt. Schafft soziale Orte der Begegnung und politischer Teilhabe, tretet in Gruppen ein, bleibt kämpferisch.
Für uns ist es sehr ermutigend zu sehen, dass heute, und das ganze letzte Jahr, so viele Menschen in Dortmund zusammengekommen sind, denen Mouhamed nicht egal ist, die sich solidarisch zeigen, die Angehörigen und Freund:innen nicht alleine lassen und Veränderungen fordern.
Es ist wichtig, dass die vielen Stimmen derjenigen, die schon zu lange nicht ernst genommen oder überhört wurden, endlich mit ihren Anklagen Gehör und Anerkennung finden. Denn solange aus diesen Erfahrungen und Forderungen keine tiefgreifenden Konsequenzen gezogen werden, und wir alle nicht anfangen unbequem zu werden, werden weiterhin Menschen in Polizeigewahrsam sterben.
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***Migrantifa***
Liebe Mitstreiter*innen,
Am 08.08.2022 wurde der 16-jährige Mouhamed Lamine Dramé von der Dortmunder Polizei erschossen, nachdem er weniger als eine Sekunde zuvor bereits mit einem Taser und davor mit einer Flasche Pfefferspray attackiert wurde.
Mouhamed hat sich zum Zeitpunkt des Polizeieinsatzes in einer psychischen Ausnahmesituation befunden. Er hat mehr eine Gefahr für sich selbst als für irgendjemanden anderen dargestellt.
Mouhamed Lamine Dramé wurde grundlos und sinnlos ermordet. Wieso wurde ein verzweifelter und schutzbedürftiger Jugendlicher, der ein Messer an seinen eigenen Bauch hält, von den cops als gefährlich wahrgenommen? Wieso gibt es bei 50.000 cops, die in NRW momentan beschäftigt sind, nicht mal eine einzige öffentliche Anprangerung aus den Reihen der Polizei? 50.000 fehlende Solidaritätsbekundungen für Mouhamed, 50.000 fehlende Entschuldigungen – nicht mal einer von euch hat gesagt „ok nach diesem Fall bin ich raus aus diesem rassistischen Team“, nein ihr schützt euch sogar noch gegenseitig, lügt, vertuscht und behindert die Aufarbeitung! Wieso werden Polizeiberichte, in denen Mouhamed als aggressiver Gewalttäter dargestellt wird, von Innenminister Herbert Reul und die Medien als Wahrheit übernommen? Wieso? Ihr Lügner! Ihr rassistischen und menschenverachtenden Lügner!
Liberale Bürgerliche glauben Rassismus ist eine Entscheidung zwischen gut und böse, aber Rassismus hat System und das ist vor allem an staatlichen Institutionen wie der Polizei zu sehen. Oder ist es etwa Zufall, dass die Mehrheit der Menschen, die durch Polizeieinsätze oder in Polizeigewahrsam getötet worden sind, von Rassismus betroffen waren und/oder unter psychischen Problemen litten?
Mouhamed Lamine Dramé ist kein Einzelfall und es werden solange rassifizierte, psychisch kranke und marginalisierte Menschen durch die Polizei sterben, bis die Institution Polizei abgeschafft ist! Mouhamed hat nicht selbst die Polizei gerufen, sondern die überforderte Jugendeinrichtung. Seine Betreuungspersonen riefen die Polizei, weil sie berechtigte Sorge hatten, dass Mouhamed sich selbst das Leben nimmt. Institutionen muss aber aufgezeigt werden: POLIZEIEINSÄTZE ENDEN TÖDLICH. Wir als Gesellschaft brauchen solidarische Unterstützungs- und Fürsorgesysteme, die hilfebedürftigen Personen nicht in Lebensgefahr bringen, sondern helfen! Wir wollen eine sichere Alternative zu der momentanen einzigen Option den rassistischen und repressiven Gewalt- und Kontrollapperat Polizei anzu rufen.
Defund & abolish the police!
Dass sich der 16-jährige Mouhamed Lamine Dramé in einer tiefen psychischen Krise befand ist kein Zufall: Fluchterfahrung aus dem Senegal nach Deutschland durch die Festung Europa und das Versagen deutscher Behörden im Hinblick auf die Fürsorgepflicht schutzbedürftige Jugendlicher haben dazu beigetragen. Dazu beigetragen hat aber auch, dass unsere Politik hierzulande direkt mitzuverantworten hat, dass Fluchtursachen entstehen und auch dass jungen Menschen auf der Flucht und an unseren Grenzen Traumata hinzugefügt werden, die ein Mensch nicht alleine aufarbeiten kann. Dass junge Menschen aus dem Senegal nach Europa fliehen müssen, ist Folge einer rassistischen und neokolonialen Weltordnung, die Europa und auch Deutschland vorantreibt. Militärbasen und sogenannte Entwicklungshelfer raus aus Afrika! Die Neo-Kolonialen Regime, die nach den Unabhängigkeitskämpfen unter anderem in der Sahel Region, durch den westlichen Imperialismus und seine Interessen eingesetzt wurden, sind uns bekannt. Die afrikanische Jugend erhebt sich in vielen Ländern nun gegen diesen westlichen Imperialismus und Neokolonialismus! Das gibt der Diaspora hierzulande und rassifizierten Menschen weltweit einen Lichtblick! Die panafrikanische Organisierung wird das Grab des Imperialismus sein!
Wir schulden Mohammed Lamine Dramé, zu kämpfen. Erinnern heißt kämpfen! Du bist erst tot, wenn man dich vergisst.
Wir als Migrantifa möchten gemeinsam mit dem Solidaritätskreis Mouhamed Erinnerungsarbeit für Mouhamed und für alle Opfer tödlicher Polizeigewalt fortsetzen und stehen solidarisch hinter ihren Forderungen:
– Gerechtigkeit durch eine lückenlose Aufklärung!
– Humanitäre Visa für die Gerichtstermine für Mouhameds Familie sowie für alle Angehörigen der Opfer tödlicher Polizeigewalt, die im Ausland leben und das Aufkommen für die Kosten durch den Staat
– Etablierung einer unabhängigen Beschwerde- und Kontrollinstanz gegenüber der Polizei
– Ausbau von niedrigschwelligen Angeboten und Anlaufstellen für Menschen in Not- und Krisensituationen
– Rücknahme des Polizeigesetzes NRW und keinen Einsatz von Tasern und Pfefferspray
– Abschaffung der Polizei und der Wache Nord
NO JUSTICE – NO PEACE!
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***Copwatch***
„Wer keinen Mut hat zum Träumen, hat auch keine Kraft zu kämpfen.“
Mouhameds Träume, seine Hoffnungen und sein Mut, seine Heimat und seine Familie und Freund_innen zu verlassen… stehen für alle Menschen, die sich wie er auf die ungewisse Zukunft eingelassen haben. Ohne die grausamen Zustände in Europa zu kennen, stellen sich diese Menschen den lebensgefährlichen Bedingungen von Fluchtrouten, nur um an den Grenzen von Europa vor allem auf die Abgründe einer tiefen Unmenschlichkeit zu stoßen.
Ich möchte mit dieser Rede genau in diesen Abgrund schauen und die Verwobenheit der kolonialen Vergangenheit Europas mit der grausamen Realität der Gegenwart nachzeichnen. Wir sind alle ein Teil dieser Geschichte, Zeitzeug_innen und mitverantwortlich für die weitere Zukunft. Also tragen wir auch, mit unseren jeweiligen Hintergründen und Kontexten dazu bei, wie sich die Realität für Menschen wie Mouhamed in einem Land, wie Deutschland, darstellt.
Wir erinnern uns noch an 2012, als die Europäische Union den Friedensnobelpreis verliehen bekommen hat, für ihre Errungenschaften im: „erfolgreichen Kampf für Frieden und Versöhnung sowie für Demokratie und Menschenrechte“.
Der Aufschrei von Menschenrechtsorganisationen war zwar laut, doch nicht laut genug. Denn schon 7 Jahre davor hat Frontex an der Aufrüstung, Militarisierung des europäischen Grenzschutzes gearbeitet. Das Ausmaß von Unmenschlichkeit der letzten Verschärfungen des europäischen Asylrechts sind für mich nicht mehr zu fassen. Vor wem und vor allem was wird an den europäischen Außengrenzen geschützt?
Aimé Césaire, der afro-karibische Schriftsteller und Politiker von Martinique, hat 1950 den Essay „Discours sur le colonialisme“ veröffentlicht. Und seine Analyse der damaligen Machtkämpfe der Kolonialstaaten liest sich, als sei sie vorgestern geschrieben worden. Auch er stellte fest, dass die Kolonialisten sich damit rühmen eine Zivilisation zu sein, deren Errungenschaften „Bildung, Demokratie und Rechtsstaatlichkeit“ seien. Doch wie auch heute, stellt sich mir die Frage, was für eine Zivilisation das sein soll, in der Schwarze Menschen, wie Mouhamed, in Deutschland nicht überleben, sondern von Polizisten brutal erschossen werden? Nach Aimé Césaire ist es eine kranke und moralisch verfaulte Zivilisation, die jede Form der Gewalt bereitwillig rechtfertigt.
Der Stoff dieser ach so gepriesene Zivilisation, ist gewebt aus Entmenschlichung und Verachtung für Menschen des globalen Südens. Das war vor 400, 100, 50 und 2 Jahren schon so.
Europas heuchlerischen Werte „Demokratie und Menschenrechte“ sind eine
nicht abklingende Wehklage in den Herzen derer, die wie die Angehörigen und Freund_innen von Mouhamed Lamin Dramé, ihre Lieben vermissen und verloren haben. Auf dem Papier stehen zwar diese Worte, aber sie wurden mit Blut geschrieben und durch Verrat und Ehrlosigkeit verewigt.
Ich spreche jetzt zu euch, Kindern des Mutterkontinents Afrika, Kinder der afrikanischen Diaspora, die wir in diesem Land leben. Wir, die aus eigenen oder kollektiven Erinnerungen schöpfen… wir, die den Kampf unserer Vorgenerationen kennen, miterleben und miterleiden. Es verbinden uns viele Geschichten, die geprägt sind von Gewalt, Zwang, Brutalität und Sadismus. Wir spüren eine Trauer, die wie ein Lied tief in uns klingt und das lauter wird, sobald wir hören, dass ein Mensch, wie Mouhamed brutal ermordet worden ist. Wir fühlen uns miteinander in Trauer und Wut verbunden und das ist eine Trauer und eine Wut, die keine Jahre, keine Jahrzehnte und keine Jahrhunderte kennt.
Und doch sind unsere Schwarzen Körper ein Zeichen des starken Überlebenswillens, den wir dank unserer Ahn_innen in uns tragen. Wir sind hier und wir wissen eines ganz genau: wir sind viel mehr als der Schmerz, den wir erleiden. Denn nicht wir sind es, die entmenschlicht werden. Es sind nicht wir, die ihre menschliche Natur verraten haben. Es sind nicht wir, die verroht und unzivilisiert sind. Es sind nicht wir, die sich mit ihrer Macht, ihren Waffen und Gesetzen, an dem Kontinent schuldig machen.
Césair schreibt: „Eine Zivilisation, die mit ihren eigenen Grundsätzen, ihr Spiel treibt, ist eine im Sterben liegende Zivilisation (…) Europa ist unhaltbar!“
Diese Bürde tragen nicht wir.
Wir Kinder der Diaspora tragen jedoch auch eine Verantwortung. Wir bilden die Brücke zwischen den europäischen Realitäten und dem Mutterkontinent. Wir sind es, die diese Sprachen sprechen, uns mit der Mentalität auskennen und die unseren Geschwistern Türen in diese harte Gesellschaft öffnen können. Wir leben in dieser Realität und viele von uns haben den Wunsch nach einer stärkeren Verbindung zu unserer Geschichte und unseren Kulturen. Wir können und sollten daher voneinander lernen. Daher haben wir die Chance uns gegenseitig zu stärken. Mit welchen Hoffnungen Mouhamed wohl hier in Dortmund angekommen ist? Welche Geschichten hätte er noch erzählen können? Wie sehr hätte er uns mit seiner Lebensfreude inspiriert?
Ich sehe unsere Verantwortung darin, eine starke Schwarze Community aufzubauen. Eine Community, in der viele Communities ihren Platz haben werden und die sich bewusst ist, in welche Richtung wir gemeinsam blicken. Unsere Kräfte, unsere Energien und unsere Liebe gilt uns, den Kindern der Sonne. In all ihren Erscheinungen und komplexen Lebensrealitäten. Wir tragen unsere Kraft in uns, daher lasst sie uns großherzig miteinander teilen. Bauen wir starke und liebevolle Verbindungen auf, die sich nicht von rassistischen Kräften trennen lassen. Unser Rhythmus ist die Gerechtigkeit – unser Lied ist die Freiheit – Freiheit für alle Schwarzen Menschen auf dieser Welt – Freiheit für Afrika.
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***Grußwort KOP Berlin***
Heute jährt sich die Ermordung von Mouhamed Dramé zum ersten Mal. Wir sind traurig und wütend darüber, dass ein so junger Mensch seines Lebens beraubt wurde, weil die Polizei rassistisch ist, Menschen kriminialsiert und tötet!
Unsere Gedanken sind bei Mouhamed, seiner Familie und seinen Freunden. Unsere volle Solidarität ist bei Mouhamed, und bei euch, die ihr heute zusammenkommt, ihm gedenkt und dieses Unrecht anklagt.
Mouhamed war der vierte Mensch, der letztes Jahr innerhalb kürzester Zeit von der Polizei umgebracht wurde. Alle Opfer wurden im Nachhinein von der Polizei kriminalisiert, und keiner der schuldigen Polizist*innen ist dafür bisher zur Rechenschaft gezogen worden. Wir verlangen die Aufklärung der Morde und den Stop des polizeiinternen Spurenverwischens. Die Schuldigen müssen identifiziert und verurteilt werden.
Wir können der Polizei nicht vertrauen, und wir glauben der Polizei nicht. Deshalb bitten wir euch, wenn ihr rassistische Polizeigewalt seht, schreitet ein, und filmt das geschehen, wenn es euch möglich ist. Auf unserer Website www.kop-berlin.de haben wir beschrieben, worauf ihr dabei achten müsst, um möglichst sicher zu sein.
Mit unserem Bündnis #gofilmthepolice fordern wir die Entkriminalisierung des Filmes von Polizeieinsätzen und das Zulassen von Videoaufnahmen vor Gericht. Denn oft sind unsere Videos die einzigen Beweise, die die Lügen der Polizei entkräften können.
Wenn ihr selbst Betroffene rassistischer Polizeigewalt seid, meldet euch bei Beratungen wie KOP Berlin, Frankfurt oder Köln. Solidarität ist eine Waffe, Justice for Mouhamed!
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Radiobeiträge zur Demo am 12.08.2023
Die vollständige Doku der Demonstration in Gedenken an Mouhamed Lamine Dramé ist online bei Radio Nordpol:
https://radio.nrdpl.org/2023/08/17/the-system-is-rotten-to-the-fucking-core-vanessa-thompson-mitschnitt-der-grossdemonstration-im-gedenken-des-von-der-polizei-ermordeten-mouhamed-lamine-drame/
Studiogespräch von FSK Hamburg mit Radio Nordpol und dem Solidaritätskreis Mouhamed Lamine Dramé:
https://radio.nrdpl.org/2023/08/17/nach-der-dortmunder-gedenkdemonstration-fuer-den-von-der-polizei-erschossenen-mouhamed-lamine-drame-justice4mouhamed/
Danke an alle Beteiligten für die Unterstützung!
»The System is Rotten to the Core« – Ein Jahr nach den tödlichen Schüssen fordert Dortmund weiterhin Gerechtigkeit für Mouhamed Lamine Dramé
Pressemitteilung zur Demonstration am 12.08.2023
„Mouhamed – das war Mord“ skandierten etwa 1500 Menschen auf der Großdemo am 12. August 2023 lautstark trotz Starkregens. Zur Demonstration, die am Samstag in der Dortmunder Innenstadt gegenüber dem Hauptbahnhof startete, waren Menschen und Initiativen aus ganz Deutschland dem Aufruf des Solidaritätskreis Justice4Mouhamed gefolgt, um Mouhamed Lamine Dramé zu gedenken. Mouhamed, der sich im Alter von 14 Jahren auf die Flucht begab, um seine Familie im Senegal zu unterstützen, wurde am 8. August 2023, von der Dortmunder Polizei brutal erschossen.
Der Solidaritätskreis ist sehr glücklich darüber, dass die Demonstration so divers aufgestellt war. Beispielsweise war der sehr kämpferische erste Block von BIPoC (Black Indigenous People of Colour) besetzt. Des weiteren gab es einen leisen Block der Anti-Ableistischen Aktion Ruhr sowie einen symbolischen leeren Block für diejenigen, die fehlen, und in Folge fortgesetzter Gewalt, Diskriminierung und Traumatisierung ihren politischen Ausdruck nicht auf die Straße bringen können. Den Ausrichtenden der Demonstration war es ein Anliegen, dass sich alle Menschen möglichst sicher fühlen. „Uns ist bewusst, dass viele teilnehmende Menschen in ihrem Alltag Unterdrückung erfahren. Sei es bei Kontrollen durch die Polizei, Schikanen durch Ämter und Behörden; auf der Arbeit; in der Schule oder in Form der Diskriminierung durch andere Bürger*innen. Nicht selten entstehen Ängste und Traumata – Daher achtet bitte aufeinander!“ , so ist es im Demokonsens des Solidaritätskreises nachzulesen, der bereits im Vorlauf veröffentlicht wurde.
Umso bestürzter war der Solidaritätskreis über die Versuche der Repression seitens der Stadt Dortmund, welche eine Flyeraktion auf dem Nordmarkt an Mouhameds Todestag gewaltsam unterbrach. „Diesen Vorfall werden wir in naher Zukunft erneut thematisieren. Heute steht jedoch das Gedenken an Mouhamed im Fokus“, so Presseperson Anna Neumann. Auch eine repressive Auflage der Polizei, die eine Zwischenkundgebung vor der Wache Nord untersagt hatte, war nur eine Randnotiz.
Zum Auftakt der Veranstaltung sprach der Solidaritätskreis selbst und verlas das Worte der Familie Dramé, die sich immer noch in tiefer Trauer um ihren Angehörigen befindet und weiterhin Gerechtigkeit fordert. Bei dem friedlichen Gedenkmarsch wurde deutlich, dass sich eine starkes Netzwerk gedenkpolitischer und selbstorganisierter Initiativen geknüpft hat, die in Dortmund und an vielen anderen Orten gleichzeitig unermüdlich und solidarisch, spektrenübergreifend und intersektional für Aufklärung, Gerechtigkeit und ein Ende von rassistischer Polizeigewalt eintreten.
Die Abolitionistin und Wissenschaftlerin Vanessa E. Thompson hat in einem so kämpferischen wie bewegenden Redebeitrag den systematischen Zusammenhang des Systems Polizei, der Staatsgewalt und kolonial-kapitalistischer Gewaltverhältnisse verdichtet, und in Wechselrede die unzähligen Namen getöteter Opfer dieser Gewaltverhältnisse genannt.
Die Schilderungen von tödlicher Polizeigewalt fügen sich zu einem traurigen Bild, was das von den Behörden gern genutzte Narrativ von Einzelfällen als Instrument entlarvt, um dessen systematische Dimension zu verdecken. Eine umfassende Datengrundlage zu Einsätzen der Polizei mit Todesfolge, die dieses Narrativ widerlegen, lieferte die Initiative TOPA (»Tode bei Polizeieinsätzen aufklären«) aus Bochum, die im Jahr 2022 insgesamt 36 tödliche Fälle von Polizeigewalt dokumentierte. Auch Death in Custody, die Todesfälle in Polizeigewalt dokumentieren, beklagen: „Seit unserem letzten Grußwort für diese Demo sind über dreißig Todesfälle dazugekommen. Damit niemand nachhakt, heißt es dann oft, die Betroffenen seien vor ihrer Tötung aggressiv gewesen, in einer psychischen Krise oder unter dem Einfluss irgendwelcher Drogen.“ So wurde auch auf Mouhamed das stereotype rassistische Bild eines aggressiven Angreifers projiziert.
Leider reißt die Gewalt innerhalb von Polizei und Ordnungsbehörden auch im Jahr 2023 nicht ab. „Mouhameds Tod – und der von Tausenden – zeigt uns einmal mehr, dass Rassismus tötet! Er tötet in einem System, das vorgibt auf Menschenrechte und Würde zu bauen, während es auf Ausbeutung, Patriarchat und kolonialem Rassismus beruht. Dieses System greift uns und jede*n an, der als Andere gelesen sind. Weil wir geflüchtet, Schwarz, of colour, queer, Frauen, obdachlos, außerhalb neurologischer Normen, sind.“, skandalisierten No Lager Osnabrück in ihrem Beitrag am Dortmunder U.
Insbesondere in der belebten Innenstadt sorgte der bunte Demonstrationszug für viel Aufmerksamkeit, Passant*innen applaudierten spontan. Zahlreiche Transparente und Bilder, die von den Teilnehmenden hochgehalten wurden, waren zu sehen. „Die große Trauer, Wut und Verzweiflung ist auch nach einem Jahr ungebrochen und wir sind überwältigt von dieser breiten Beteiligung. Die vielen Gesichter und Namen sollen uns allen in Erinnerung bleiben.“ so Anna Neumann von der Pressestelle des Solidaritätskreises.
Auf dem Platz gegenüber der Polizeiwache Nord sprach die Mutter des vor drei Jahren in Amsterdam erschossenen Sammy Baker. Sein Todestag jährt sich am 13. August. Derzeit lässt seine Familie den Tod durch Forensic Architecture, die bereits gegenforensische Analysen in Zusammenarbeit mit der Initiative Oury Jalloh sowie der Initiative 19.Februar Hanau durchführten, untersuchen.
Wir schließen uns den starken Worten der Initiative Ahmed Ahmad bei der Abschlusskundgebung am Hauptbahnhof an: „Wofür wir kämpfen ist, dass dieser institutionelle Rassismus der Polizei- und Justizbehörden endlich gesehen wird. Und wir fordern einen strukturellen Wandel der Behörden! Das Wegsehen, wenn jemandem massives Unrecht widerfährt, muss ein Ende haben – genau das ist aber leider eine tödliche Realität mit Kontinuität. Aber wir wollen und werden uns nicht an diesen Normalzustand gewöhnen. “
An diese Diagnose unserer gesellschaftlichen Verhältnisse schloss die Initiative Copwatch Köln mit einem Redebeitrag an, der auf die „geteilte grausame Geschichte“ und der „Verwobenheit der kolonialen Vergangenheit Europas mit der grausamen Realität der Gegenwart“ schaute und genau aus dieser Erfahrung heraus den Wunsch nach anderen Bedingungen gesellschaftlichen Zusammenlebens entwarf: „Wir tragen unsere Kraft in uns, daher lasst sie uns großherzig miteinander teilen. Bauen wir starke und liebevolle Verbindungen auf, die sich nicht von rassistischen Kräften trennen lassen. Unser Rhythmus ist die Gerechtigkeit – unser Lied ist die Freiheit – Freiheit für alle Schwarzen Menschen auf dieser Welt – Freiheit für Afrika.“
In Zukunft hat der Solidaritätskreis noch einiges vor, denn er unterstützt die Familie Dramé bei der Nebenklage. So müssen sich fünf der zwölf Polizist*innen, die im Einsatz waren, in einem anstehenden Prozess vor Gericht verantworten. Der Schütze ist wegen Totschlags angeklagt, drei weitere Beamt*innen wegen gefährlicher Körperverletzung; der Einsatzleiter wegen Anstiftung zu gefährlicher Körperverletzung. Flexible Flugtickets sind bereits gekauft, damit die Familie dem Prozess beiwohnen können. Sie wollen die Polizist*innen sehen, die ihren geliebten Verwandten erschossen haben, ihnen Fragen stellen und eine Entschuldigung. Mouhameds Familie ist es zudem ein Anliegen, den Ort an dem ihr Sohn und Bruder starb zu sehen, um Abschied nehmen zu können. „Wir kritisieren, dass es für solche Fälle keine humanitären Visa gibt, die eine Einreise für die Angehörigen erleichtern und denken, dass die Politik und die Stadt in diesem Punkt Verantwortung übernehmen müssen. Wir empfinden es als Skandal, dass Angehörige zusätzlich zu diesem schmerzlichen Verlust, Zeit und Kosten für Visa aufbringen müssen“, so Anna Neumann Presseperson des Solidaritätskreises.
Bis zur geforderten Gerechtigkeit ist es ein langer Weg, denn diese geht über die Aufarbeitung von Mouhameds Tod hinaus und erfordert auch eine grundlegende Veränderung des Miteinanders und den Zugang zu grundlegenden, lebensnotwendigen Ressourcen sowie gesellschaftlicher Teilhabe. Laut der Initiative muss ein menschenwürdiges Leben durch eine angemessene Unterkunft und eine Existenzsicherung gewährleistet werden. „Insbesondere minderjährige Geflüchtete, die oftmals schwer traumatisiert sind, bräuchten Zugang zu adäquater sozialer und psychologischer Unterstützung. Auch dafür ist Mouhamed ein trauriges Beispiel“ schlussfolgert Anna Neumann, Presseperson des Solidaritätskreises. „Dafür werden wir uns mit unserer ganzen Kraft einsetzen“.
Demokonsens – 12.08.2023
Liebe Freund*innen, liebe Genoss*innen, liebe Demo-Teilnehmende,
Wir hoffen am 12.08. auf eine möglichst breite, bunte, spektrenübergreifende Beteiligung diverser Initiativen, Bündnisse, Gruppen und Personen.
Es ist uns ein Anliegen, einen so sicheren Rahmen, wie möglich zu schaffen.
Uns ist bewusst, dass viele teilnehmende Menschen in ihrem Alltag Unterdrückung erfahren. Sei es bei Kontrollen durch die Polizei, Schikanen durch Ämter und Behörden; auf der Arbeit; in der Schule oder in Form der Diskriminierung durch andere Bürger*innen.
Nicht selten entstehen Ängste und Traumata – Daher achtet bitte aufeinander!
Wir kämpfen gegen alle Arten gesellschaftlicher Diskriminierung und wechselseitige Formen sozialer Ungleichheit: Wir dulden keinen Rassismus, Sexismus & Queerfeindlichkeit, Transfeindlichkeit, Ableismus, Antisemitismus, Armutsfeindlichkeit ebensowenig wie rechte und faschistische Ideologien!
Sie setzen das System der Bestrafung, Exkludierung und Disziplinierung fort und bilden Grundlagen und Handlungsmuster polizeilicher Logik, die wir nicht fortsetzen wollen!
Wenn ihr euch bedroht, diskriminiert, oder unwohl fühlt, wendet euch gerne an das Awareness-Team, was an den lila Westen zu erkennen ist. Auch Ordner*innen sind ansprechbar.
Am Nordausgang des Hauptbahnhofs/Cinestar wird es außerdem einen Safer-Space geben.
Polizeikontrollen folgen oft einer rassistischen und exkludierenden Logik. Wenn ihr Kontrollen beobachtet oder seht, dass jemand aus der Demonstration gezogen wird, ist es wünschenswert, wenn Personen – die es können – ihre Privilegien nutzen. Bleibt jedoch ruhig, verzichtet auf selbstdarstellerisches, aggressives Verhalten und bringt andere Menschen nicht durch euer Handeln in Gefahr. Meldet euch in diesem Falle bitte bei den Ordner*innen.
Von Beginn an verwehren wir uns jeglicher Instrumentalisierung des Protestes im Andenken an Mouhamed, im ausdrücklichen Wunsch und Willen der Familie Dramé. So möchten wir es auch weiterhin halten und bitten darum, dies zu respektieren.
Daher bitten wir darum keine Partei- und Nationalfahnen auf der Demonstration zu zeigen. Wir demonstrieren als Bewegung und wollen keine Vereinnahmung von staatlichen Organisationen.
Das Thema Polizeigewalt steht im Fokus, verzichtet auf Eigendarstellung oder für euch relevante politische Themen, die nicht im direkten Zusammenhang stehen. Wir freuen uns jedoch über themenbezogene Schilder und Plakate! Wir stehen an diesem Tag gemeinsamen gegen Polizeigewalt!
Wir freuen uns auf eine kämpferische, laute, bunte Demo.
Gerechtigkeit für Mouhamed und allen anderen Betroffenen von Polizeigewalt!
No Justice – No Peace
Awarenesskonzept Demo 12.08.2023
*English Version below*
Was ist Awareness?
Awareness kommt aus dem Englischen „to be aware“ und bedeutet so viel, wie sich über etwas bewusst sein. An der Demo werden unterschiedlich positionierte Menschen teilnehmen: Schwarze Menschen, People of Colour, weiße Menschen, Menschen mit Behinderungen, queere Menschen, Menschen mit Fluchterfahrung oder unsicherem Aufenthaltsstatus und viele mehr.
Im Zusammenhang mit unserer Demo bedeutet Awareness deshalb für uns: Bewusstheit und achtsames, solidarisches Handeln und Verhalten mit sich selbst und den eigenen Positionierungen, Privilegien und Grenzen genauso wie mit den Positionierungen, Grenzen und Bedürfnissen anderer Menschen.
Warum Awareness?
Wir wünschen uns, dass sich alle Teilnehmenden und Mitwirkenden auf der Demo so wohl und sicher wie möglich fühlen. Gemeinsam wollen wir eine kämpferische, laute und bunte Demo auf die Beine stellen, bei der sich jede*r akzeptiert, respektiert und unterstützt fühlen kann.
Deshalb bitten wir euch: achtet auf euch selbst und aufeinander. Fragt nach, ob Unterstützung benötigt wird, wenn euch etwas komisch vorkommt. Seid respektvoll, achtsam und solidarisch miteinander.
Wir gehen gemeinsam auf die Straße, um gegen das rassistisch und ableistisch diskriminierende, herrschaftserhaltende und tödliche System von Bestrafung, Ausschluss und Disziplinierung von Ermittlungs- und sogenannten Sicherheitsbehörden zu demonstrieren.
Umso mehr wünschen wir uns eine Demo insbesondere ohne anti-Schwarzen Rassismus, Rassismus gegen Romn*ja und Sinti*zze und andere Formen von Rassismus; ohne Sexismus, Queer- und Transfeindlichkeit, Ableismus, Antisemitismus, Armutsfeindlichkeit oder jeder anderen Form von Diskriminierung und Belästigung, ebenso wenig wie rechte und faschistische Ideologien.
Gleichzeitig ist uns bewusst, dass wir von den Machtstrukturen innerhalb unserer Gesellschaft nicht losgelöst sind. Diskriminierende und gewaltvolle Handlungen oder Ausschlüsse können auch innerhalb unserer Demo wirken oder von außen auf uns zukommen. Betroffenen von strukturellen Diskriminierungen und Grenzüberschreitungen möchten wir Unterstützung anbieten, wenn sie sich diese wünschen.
Awareness-Team
Der Demozug wird von mehreren mobilen Awareness-Teams begleitet. Diese stehen dir sowie allen anderen teilnehmenden und mitwirkenden Menschen solidarisch und parteilich zur Seite, falls es zu Fällen von Diskriminierung oder Grenzüberschreitung kommen sollte. Auch wenn du dich aus anderen Gründen unsicher fühlst oder ein offenes Ohr brauchst, kannst du dich an die Teams wenden. Alles was du erzählst wird vertraulich behandelt und du entscheidest, was gegebenenfalls unternommen wird.
Die Awareness-Teams sind für alle Menschen, die an der Demo teilnehmen und mitwirken, ansprechbar. Du erkennst sie an den lila Westen und Hochschildern entlang des Demozuges. Wenn du kein Team in deiner Nähe findest, kannst du auch eine*n Ordner*in ansprechen.
Rückzugsraum: Awareness-Zelt & Safer Space
Am Nordausgang vom Dortmunder Hauptbahnhof (Platz vor dem CineStar) gibt es ein Awareness-Zelt. Solltest du das Bedürfnis nach Rückzug und Ruhe hast oder jemandem sprechen möchtest, kannst du dort jederzeit ausruhen.
Das Awareness-Zelt wird vom Team von BackUp, der Beratungsstelle für rechte, rassistische und antisemitische Gewalt betreut wird. Die Berater*innen sind unterschiedlich positioniert (PoC/weiblich/männlich/cis/weiß), sprechen verschiedene Sprachen (deutsch, türkisch, niederländisch, englisch) und haben Erfahrung im Umgang mit traumatisierten Menschen. Sie können telefonisch erreicht werden unter 0172 10 454 32.
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What is Awareness?
Awareness means „to be aware“. At our protest, people with different positions and privileges in society will participate: Black people, people of colour, white people, people with disabilities, queer people, refugees or people with uncertain residency status and many more. In the context of our protest, awareness means for us: acting and behaving with awareness, mindfulness and solidarity with and for oneself and one’s own positions, privileges and boundaries as well as with and for the positions, boundaries and needs of others.
Why Awareness?
We want all participants and organizors of the protest to feel as comfortable and safe as possible. Together we want to create a militant, loud and colorful demo where everyone can feel accepted, respected and supported.
Therefore, we ask you: take care of yourselves and each other. When something seems off or strange to you, ask if support is needed. Be respectful, mindful and show each other solidarity.
We are taking to the streets together to demonstrate against the racist, ableist and in other ways discriminatory, hierarchy-maintaining and deadly system of punishment, exclusion and disciplining of the so-called security authorities. All the more, we want a protest without anti-Black racism, racism against Sinti*zze or Rom*nja and other forms of racism; without sexism, hostility against LGBTQIA+ folks, ableism, anti-semitism, anti-poverty or any other form of discrimination and harassment, as well as right-wing and fascist ideologies.
At the same time, we are aware that we are not detached from our society’s structures of power. It is possible that discrimination and violent behaviour may also manifest within our protest or come at us from outside. We therefore want to offer support to those affected by structural discrimination and crossed personal boundaries, if they so wish.
Awareness team
The march will be accompanied by several mobile awareness teams. Should there be any cases of discrimination or crossed personal boundaries, they will be there to support you and all other participants in solidarity and in a partisan manner. If you feel insecure for other reasons or need a sympathetic ear, you can also turn to the A-teams. Anything you say will be treated confidentially and you decide what action will be taken.
You can recognise the A-Teams by the purple or pink waistcoats and high placards along the march. If you can’t find a team near you, you can also talk to a protest steward.
Awareness Tent & Safer Space
There is an awareness tent at the north exit of Dortmund Central Station (in front of the CineStar). If you feel the need for rest and quiet or want to talk to someone, you can go there at any time.
The awareness tent is run by the BackUp team, a counselling centre for right-wing, racist and anti-semitic violence. The counsellors are differently positioned (People of Colour/female/male/cis/white), speak different languages (German, Turkish, Dutch, English) and have experience with trauma-sensitive counselling. They can be reached via phone on 0172 10 454 32.
AUFRUF ZUR BUNDESWEITEN DEMONSTRATION am 12.08.2023 – Dortmund Hbf 14 Uhr
#EsGibt1000Mouhameds – Sie verdienen Gerechtigkeit – Ein Jahr später
*** English, France, Spanish, Turkish, Urdu and Arabic Version below ***
Liebe Freund*innen, liebe Mitstreiter*innen,
der Solidaritätskreis Justice4Mouhamed ruft für den 12.08.2023 um 14 Uhr am Dortmunder Hauptbahnhof zu einer bundesweiten Gedenkdemonstration, anlässlich der sich jährenden Tötung Mouhamed Lamine Dramés durch die Polizei, auf.
Am 08.08.2022 wurde der 16-jährige Mouhamed Lamine Dramé von der Dortmunder Polizei erschossen, nachdem er weniger als eine Sekunde zuvor bereits mit einem Taser und davor mit einer Flasche Pfefferspray attackiert wurde.
Der aus dem Senegal nach Deutschland geflüchtete Mouhamed befand sich zu diesem Zeitpunkt in einer psychischen Ausnahmesituation. Er saß, sich ein Messer an den Bauch haltend, im Innenhof einer Jugendeinrichtung, welche aus Angst, er könne sich etwas antun, die Polizei rief. Der Einsatz endete tödlich. Wir fordern Gerechtigkeit!
Lügen der Polizei!
Die Polizei versuchte von Anfang an bewusst den Hergang ihrer Tat zu vertuschen und behinderte systematisch die Aufklärung. Zudem stellte sich Innenminister Herbert Reul schützend hinter die Beamt*innen, indem er ohne zu hinterfragen die Schilderungen des Polizeiberichts übernahm. Mouhamed wurde als aggressiver Gewalttäter und das Handeln der Polizei als Notwehr dargestellt. Dies ist eine Lüge! Durch den öffentlichen Druck sind immer wieder neue, rassistische und menschenverachtende Beweise bekannt geworden: Die Polizei tötete Mouhamed, von dem keine Gefahr ausging, und eskalierte eine statische Situation! Nun sind die verantwortlichen Polizist*innen angeklagt; ein Präzedenzfall!
Es gibt keine Einzelfälle!
Der Mord an Mouhamed Lamine Dramé wurde versucht als Einzelfall darzustellen. Auch hier versuchte und versucht die Polizei zu verdecken und zu vertuschen.
Es gibt eine Reihe an rassifizierten Menschen, Personen in psychischen Ausnahmezuständen und solchen in deprivierten Lebenslagen, die einmal mehr Opfer von mitunter tödlicher Polizeigewalt werden. Wir verweisen hier auf die Dokumentation von Death in Custody. Wir sehen: Es geht hier um institutionellen Rassismus und Klassismus! Die Ermordung Mouhameds hat Struktur!
Defund & Abolish the Police!
Tödliche Polizeigewalt stellt die Spitze der Eskalation dar. Alleine 2022 gab es in Deutschland mindestens 36 Fälle tödlicher Polizeigewalt, wie die Bochumer Initiative topa aufzeichnet. Darüber hinaus finden tagtäglich rassistische Kontrollen, Schickanierungen (sowohl im privaten als auch auf der Straße), sowie gewalttätige Übergriffe durch die Polizei im Zusammenhang ihrer Einsätze statt.
Wir brauchen andere Strukturen der gegenseitigen Unterstützung, Solidarität und Sorge umeinander. Keinen repressiven Polizeistaat.
Die Polizei zu rufen bedeutet keine Sicherheit!
Polizeigewalt tötet!
Wir wollen gemeinsam weiter für Gerechtigkeit für Mouhamed Lamine Dramé kämpfen und am 12. August gemeinsam in Dortmund auf die Straße gehen, um Mouhamed und all den Betroffenen von Polizeigewalt zu gedenken und ein starkes Zeichen gegen rassistische Polizeigewalt zu setzen!
Erinnern heißt kämpfen!
Wir möchten unsere Erinnerungsarbeit an Mouhamed und alle Opfer tödlicher Polizeigewalt fortsetzen und fordern:
– eine lückenlose Aufklärung!
– Humanitäre Visa für die Gerichtstermine für Mouhameds Familie sowie für alle Angehörigen der Opfer tödlicher Polizeigewalt, die im Ausland leben und das Aufkommen für die Kosten durch den Staat
– Etablierung einer unabhängigen Beschwerde- und Kontrollinstanz gegenüber der Polizei
– Ausbau von niedrigschwelligen Angeboten und Anlaufstellen für Menschen in Not- und Krisensituationen
– Rücknahme des Polizeigesetzes NRW und keinen Einsatz von Tasern und Pfefferspray
– Abschaffung der Polizei und der Wache Nord
NO JUSTICE – NO PEACE!
Justice4Mouhamed – Es gibt 1000 Mouhameds!
#justice4mouhamed #KeinEinzelfall #Polizeiproblem #SayTheirNames #Polizeigewalt #Rassismus #do1208 #Dortmund #justice4mouhamed #Polizei #topa #1000mouhameds #EsGibt1000Mouhameds! #NoJusticeNoPeace #BlackLivesMatter #ViolencesPolicieres #keinvergebenkeinvergessen
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***ENGLISH VERSION***
CALL FOR A NATIONWIDE DEMONSTRATION
#ThereAre1000Mouhameds – They deserve justice
Dear friends, dear comrades,
the #Solidaritätskreis Justice4Mouhamed calls for a nationwide commemorative demonstration in Dortmund on 12.08.2023 on the occasion of the anniversary of the killing of Mouhamed Lamine Dramé by the police.
On 08.08.2022, 16-year-old Mouhamed Lamine Dramé was shot dead by police after he had already been attacked less than a second earlier with a Taser and before that with a bottle of pepper spray.
Mouhamed, who had fled to Germany from Senegal, was in an exceptional psychological situation at the time. He was sitting, holding a knife to his stomach, in the courtyard of a youth facility, which called the police out of fear that he might harm himself. The operation ended fatally. We demand justice!
Lies of the police!
From the beginning, the police deliberately tried to cover up the course of events of their crime and systematically hindered the investigation. In addition, the Minister of the Interior, Herbert Reul, stood protectively behind the officers by accepting the descriptions of the police report without questioning them. Mouhamed was portrayed as an aggressive perpetrator of violence and the actions of the police were portrayed as self-defense. This is a lie! Due to public pressure, new, racist and inhumane evidence has come to light again and again: The police killed Mouhamed, from whom there was no danger, and escalated a static situation! Now the responsible police officers are charged; a precedent!
There are no individual cases!
The murder of Mouhamed Lamine Dramé was tried to be presented as an individual case. Here, too, the police tried and still try to cover up.There are a number of racialized people, people in psychic states of emergency and those in deprived life situations, who once more become victims of sometimes deadly police violence. We refer here to the documentary of Death in Custody. We see: This is about institutional racism and classism! There is structure to Mouhamed’s murder!
Defund & Abolish the Police!
Deadly police violence represents the pinnacle of escalation. Bochum-based initiative topa recorded that there were at least 36 cases of fatal police violence in Germany in 2022 alone. In addition, racist controls, harassment (both in the private and on the (both in private and on the streets), as well as violent assaults by the police in connection with their operations take place.
We need other structures of mutual support, solidarity and concern for each other. Not a repressive police state.
Calling the police does not mean security!
Police violence kills!
We want to continue to fight together for justice for Mouhamed Lamine Dramé and on August 12, we want to go together on the streets of Dortmund to commemorate Mouhamed and all the people affected by police violence and to set a strong statement against racist police violence!
Remembering means fighting!
We would like to continue our work of remembrance for Mouhamed and all victims of deadly police violence and demand:
– A full investigation!
– Humanitarian visas for the court dates for Mouhamed’s family as well as for all relatives of the victims of deadly police violence who live abroad and the payment of the costs by the state.
– Establishment of an independent complaints and an independent institution that is monitoring the police
– Expansion of low-threshold offers and contact points for people in crisis emergency situations
– Withdrawal of the NRW police law and the use of tasers and pepper spray
– Abolition of the police and the police station „Wache Nord“
NO JUSTICE – NO PEACE!
Justice4Mouhamed -There are 1000 Mouhameds!
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***FRANCE VERSION***
Chers ami.e.s, chers compagnon.ne.s de lutte,
Le cercle de solidarité Justice4Mouhamed appelle à une manifestation nationale à Dortmund le 12.08.2023 pour commémorer l’anniversaire de l’assassinat de Mouhamed Lamine Dramé par la police.
Le 8 août 2022, Mouhamed Lamine Dramé, âgé de 16 ans, a été abattu par la police de Dortmund après avoir été attaqué moins d’une seconde auparavant avec un taser et avant cela avec une bombe lacrymogène.
Mouhamed, qui a fui le Sénégal pour l’Allemagne, se trouvait à ce moment-là dans une situation psychologique difficile. Il était assis, un couteau sur le ventre, dans la cour d’un centre pour jeunes qui, craignant qu’il ne se fasse du mal, a appelé la police. L’intervention a eu une issue fatale. Nous demandons justice !
Mensonges de la police !
Dès le début, la police a délibérément tenté de dissimuler le déroulement de son acte et a systématiquement entravé l’enquête. De plus, le ministre de l’Intérieur, Herbert Reul, s’est rangé derrière les officier.ère.s en reprenant le récit du rapport de police sans se poser de questions. Mouhamed a été présenté comme un délinquant violent et agressif et l’action de la police comme de la légitime défense. Il s’agit d’un mensonge ! Sous la pression du public, de nouvelles preuves racistes et inhumaines n’ont cessé d’apparaître : La police a tué Mouhamed, qui ne représentait aucun danger, et a fait dégénérer une situation statique ! Les policier.ère.s responsables sont maintenant inculpé.e.s ; un précédent !
Il n’y a pas de cas isolé !
Le meurtre de Mouhamed Lamine Dramé a été présenté comme un cas isolé. Là encore, la police a tenté et tente toujours d’occulter et de dissimuler.
Il y a un certain nombre de personnes racisées, de personnes en état d’urgence psychologique et de personnes en situation de privation qui sont une fois de plus victimes de violences policières parfois mortelles. Nous vous renvoyons ici au documentaire de Death in Custody. On le voit bien : Il s’agit ici de racisme et de classisme institutionnels ! L’assassinat de Mouhamed est structurel !
Defund & Abolish the Police!
La violence policière mortelle représente le sommet de l’escalade. Rien qu’en 2022, il y a eu au moins 36 cas de violences policières mortelles en Allemagne, selon l’initiative topa de Bochum. De plus, des contrôles racistes, des injures (aussi bien en privé que dans la rue), ainsi que des agressions violentes de la part de la police dans le cadre de ses interventions ont lieu tous les jours.
Nous avons besoin d’autres structures de soutien mutuel, de solidarité et d’attention aux autres. Pas d’un État policier répressif.
Appeler la police n’est pas synonyme de sécurité !
La violence policière tue !
Nous voulons continuer à nous battre ensemble pour que justice soit rendue à Mouhamed Lamine Dramé et descendre ensemble dans les rues de Dortmund le 12 août pour rendre hommage à Mouhamed et à toutes les personnes touchées par les violences policières et donner un signal fort contre les violences policières racistes !
Se souvenir, c’est se battre !
Nous souhaitons poursuivre notre travail de mémoire en faveur de Mouhamed et de toutes les victimes de violences policières mortelles et exigeons :
– une enquête complète !
– des visas humanitaires pour les audiences pour la famille de Mouhamed ainsi que pour tous les proches des victimes de violences policières mortelles vivant à l’étranger et la prise en charge des frais par l’État
– la mise en place d’une instance indépendante de plainte et de contrôle vis-à-vis de la police
– le développement d’offres et de points de contact facilement accessibles pour les personnes en situation de détresse et de crise
– le retrait de la loi sur la police de Rhénanie-du-Nord-Westphalie et de l’utilisation de Tasers et de bombes lacrymogènes
– la suppression de la police et du poste de garde Nord de Dortmund
NO JUSTICE – NO PEACE!
Justice4Mouhamed – Il existe 1000 Mouhamed !
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***SPANISH VERSION***
CONVOCATORIA PARA MANIFESTACIÓN NACIONAL
#Hay1000Mouhameds – Merecen justicia
Queridxs amigxs, queridxs compañerxs de lucha:
El círculo de solidaridad Justice4Mouhamed convoca a una manifestación conmemorativa a nivel nacional en Dortmund para el 12 de agosto de 2023 con motivo del asesinato de Mouhamed Lamine Dramé a manos de la policía.
El 8 de agosto de 2022, Mouhamed Lamine Dramé, de 16 años, fue asesinado a tiros por la policía de Dortmund después de haber sido atacado con una Taser menos de un segundo antes y anteriormente con una botella de gas pimienta.
Mouhamed, que había huido a Alemania desde Senegal, se encontraba en una situación psicológica dificil en ese momento. Estaba sentado, con un cuchillo en el estómago, en el patio de un centro juvenil, que llamó a la policía por temor a que pudiera lastimarse. La operación terminó fatalmente. ¡Exigimos justicia!
¡Mentiras de la policía!
Desde el principio, la policía trató deliberadamente de encubrir el curso de su crimen y obstruyó sistemáticamente la investigación. Además, el ministro del Interior, Herbert Reul, respaldó a lxs policías para protegerlxs al aceptar la narración del informe policial sin cuestionarla. Mouhamed fue presentado como un criminal violento y agresivo y las acciones de la policía como defensa propia. ¡Esto es una mentira! La presión pública ha revelado repetidamente nuevas pruebas racistas e inhumanas: ¡la policía mató a Mouhamed, que no representaba ningún peligro, y escaló una situación estática! Ahora los policías responsables han sido acusados; ¡un precedente!
¡No hay casos aislados!
Se intentó presentar el asesinato de Mouhamed Lamine Dramé como un caso aislado. Aquí, también, la policía trató y sigue tratando de disimular y encubrir. Hay una serie de personas racializadas, personas en estados mentales dificiles y personas en situaciones de emergencia que vuelven a ser víctimas de la violencia policial, a veces fatal. Nos referimos aquí a la documentación de la iniciativa Death in Custody. Vemos: ¡Se trata de racismo institucional y clasismo! ¡El asesinato de Mouhamed tiene estructura!
¡Desfinanciar y abolir la policía!
La violencia policial mortal es el pico de la escalada. Solo en 2022, hubo al menos 36 casos de violencia policial mortal en Alemania, como registra la iniciativa topa de Bochum. Además, se producen controles racistas, hostigamientos (tanto en lo privado como en la calle) y ataques violentos por parte de la policía en relación con sus operaciones. Necesitamos otras estructuras de apoyo mutuo, solidaridad y preocupación por los demás. Ningún estado policial represivo. ¡Llamar a la policía no significa seguridad!
¡La violencia policial mata!
¡Queremos seguir luchando juntos por la justicia para Mouhamed Lamine Dramé. Queremos salir juntxs a la calle el 12 de agosto en Dortmund para conmemorar a Mouhamed y a todos los afectados por la violencia policial y enviar una fuerte señal contra la violencia policial racista!
¡Recordar es luchar!
Continuaremos nuestro trabajo para conmemorar a Mouhamed y a todas las víctimas de la violencia policial mortal y exigimos:
- ¡una investigación completa!
- Visas humanitarias para las fechas de corte para la familia de Mouhamed y para todos los familiares de las víctimas de la violencia policial mortal que viven en el extranjero así como el pago de los costos por parte del estado.
- Establecimiento de un órgano independiente de denuncia y control frente a la policía
- Ampliación de ofertas de bajo umbral y puntos de contacto para personas en situaciones de emergencia y crisis.
- Retiro de la Ley de Policía NRW tanto como del uso de pistolas Taser y gas pimienta
- Abolición de la policía y la guardia norte de Dortmund
¡SIN JUSTICIA, NO HAY PAZ!
Justice4Mouhamed
¡Hay 1000 Mouhameds!
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***Turkish Version***
Bin Muhamed Var – Adaleti Hak Ediyorlar – Bir Yıl Sonra
Sevgili dostlar, sevgili mücadele arkadaşlarım,
Justice4Mouhamed dayanışma grubu, Mouhamed Lamine Dramé’nin polis tarafından öldürülmesinin yıl dönümünde, 12.08.2023’de, Dortmund’da gerçekleştirilecek ülke geneli anma eylemi çağrısında bulunuyor.
08.08.2022 tarihinde, 16 yaşındaki Mouhamed Lamine Dramé, ilk olarak bir şişe biber gazı, hemen ardından bir şok tabancası ile saldırıya uğradıktan sonra Dortmund polisi tarafından vurularak öldürülmüştü.
Senegal’den Almanya’ya kaçan Mouhamed, o sırada kritik bir psikolojik durumdaydı. Bir gençlik merkezinin avlusunda, karnına bıçak dayamış şekilde oturuyordu. Merkez, Mouhamed’in kendisine zarar verebileceği endişesiyle polisi aradı. Operasyon ölümle sonuçlandı. Adalet talep ediyoruz!
Polisin yalanları!
Polis en başından beri kasıtlı olarak olayların üstünü örtmeye çalıştı, soruşturmayı sistematik olarak engelledi. Buna ek olarak, İçişleri Bakanı Herbert Reul, polis raporunu sorgusuz sualsiz kabul ederek memurlarının arkasında durdu. Raporda Mouhamed saldırgan bir şiddet faili olarak tanımlanırken, polisin eylemleri de meşru müdafaa olarak gösterildi. Bu bir yalandır! Kamuoyu baskısı sayesinde, yeni, ırkçı ve insanlık dışı kanıtlar gün yüzüne çıktı: Polis, hiçbir tehlikesi olmayan Mouhamed’i öldürdü ve durağan bir durumu kızıştırdı! Şimdi sorumlu polis memurları suçlanıyor; bu bir emsal!
Bireysel dava yok!
Mouhamed Lamine Dramé cinayetini münferit bir vaka olarak sunmaya yönelik girişimlerde bulunuldu. Burada da polis, durumu örtbas etmeye çalıştı ve çalışıyor.
Bir kez daha polis şiddetinin, bazen de ölümcül şiddetin kurbanı olan bir dizi ırka ayrılmış, ruhsal olarak sıkışmış durumda ve yoksun yaşam koşullarında olan insanlar var. Burada, Gözaltında Ölüm belgelerine atıfta bulunuyoruz. Görüyoruz: Bu kurumsal ırkçılık ve sınıfçılıkla ilgili! Mouhamed cinayetinin bir yapısı var!
Polisi Fonlamayı Kesin ve Polis Teşkilatına Son Verin!
Ölümcül polis şiddeti tırmanışının zirvesinde! Bochum merkezli inisiyatif Topa’nın kayıtlarına göre, sadece 2022 yılında Almanya’da en az 36 ölümcül polis şiddeti vakası yaşandı. Buna ek olarak, ırkçı kontroller, zorbalık (hem özel hem de sokakta) ve polisin operasyonları bağlamında şiddetli saldırılar her gün gerçekleşiyor.
Karşılıklı destek ve dayanışma içeren başka yapılara ihtiyacımız var. Baskıcı bir polis devletine değil. Polisi aramak güvenlik anlamına gelmez!
Polis şiddeti öldürür!
Mouhamed Lamine Dramé’ye adalet için birlikte mücadeleye devam etmek, Mouhamed’i ve polis şiddetinden etkilenen herkesi hatırlamak ve ırkçı polis şiddetine karşı güçlü bir karşı duruş göstermek için 12 Ağustos’ta, Dortmund’da birlikte sokaklara çıkmak istiyoruz!
Hatırlamak, mücadele etmek demektir!
Mouhamed ve ölüme sebebiyet veren polis şiddetinin tüm kurbanları için talep ediyoruz:
- Tam bir açıklama!
- Mouhamed’in ailesine ve yurt dışında yaşayan tüm ölümcül polis şiddeti mağdurlarının yakınlarına mahkeme tarihleri için insani vize verilmesi ve masrafların devlet tarafından karşılanması,
- Polise karşı bağımsız bir şikayet ve izleme organının kurulması,
- Acil ve kriz durumlarındaki kişiler için düşük eşikli hizmetlerin ve temas noktalarının genişletilmesi,
- NRW polis yasasının yanı sıra şok tabancası ve biber gazı kullanımının yürürlükten kaldırması,
- Polis teşkilatının ve Kuzey Polis Karakolu’nun lağvedilmesi.
ADALET YOKSA BARIŞ DA YOK!
Justice4Mouhamed – 1000 tane Mouhamed var!
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***Urdu Version***
پولیس گردی!
مردہ باد!
لمینے محمد کا پولیس کے ہاتھوں دردناک قتل کیئے جانےکا ایک سال مکمل ہونے پر ہم مُلک بھر میں احتجاجی مظاہروں کا انعقاد کرنے جا رہے ہیں۔
بروز آٹھ اگست 2022، ڈورٹمنڈ پولیس نے بے دردی سے سولہ سالہ بے گناہ محمد لمینے کو قتل کردیا تھا۔ تحقیقات کے دوران انکشاف ہوا کے محمد لمینے کو چند لمحوں کے اندر مرچوں کے سپرے، برقی جھٹکوں کے بعد گولیوں سے چھلنی کر دیا گیا۔
محمد خصوصی ذہنی مسائل کا شکار تھا اور کسمہ پُرسی کے حالات سے تنگ آکر سینیگال کو تارک کر کے جرمنی آیا تھا۔ وہ اپنی پیٹ پر چھُری چھپائے نوجوانوں کی سہولت کے لئے بنائے گئے ادارے کو صحن میں چھُپ کر بیٹھا تھا۔ اِسی بات کو مدّعا بنا کر پولیس نے یہ عُذر تراشا کے وہ کسی خطرے کا سبب بن سکتا تھا۔ یہ آپریشن محمد کے لئے جان لیوا ثابت ہوا۔ ہم انصاف کا مطالبہ کرتے ہیں۔
پولیس کے جھوٹ!
تحقیقات کی ابتداء ہی سے پولیس نے حقائق کو چھپایا اور تحقیقات کے نتائج پر اثرانداز ہونے کی مسلسل کوشش جاری رکھی۔ یہاں تک کہ وزیرِ داخلہ ہربرٹ روئل نے ڈنکے کی چوٹ پر پولیس افسران کی حمایت کا اعلان کیا اور پولیس کی ابتدائی رپورٹ ہی کو من و عن تسلیم کرلیا۔ اس رپورٹ نے محمد کو پُرتشدد ظاہر کیا اور پولیس کی بےدردی کو دفاعی ردِعمل بیان کیا۔ یہ سراسر جھوٹ ہے!
عومی ردِعمل اور نئے شواہد کی روشنی میں یہ بات بارہا ثابت ہوئی کہ یہ تعصب زدہ غیرانسانی اور نسل پرستانہ قتل تھا۔ اور قاتل پولیس ہے! پولیس نے جان بوجھ کر اس کو مسئلہ بنایا، خطرے میں تبدیل کیا اور اب ایک بار پھر پولیس افسران کے خلاف مقدمات قائم کر دیئے گئے ہیں۔ یہ ایک مثالی قدم ہے!
یہ کوئی واحد واقعی نہیں بلکہ مُلک میں ایسے کئی سارے واقعات آئے روز رونما ہوتے رہتے ہیں۔ اس کے باوجود اس واقعے کو واحد واقعہ بنا کر محمد کو قصوروار دکھانے کی مکمل کوشش کی جاتی رہی۔
ایسے کئی سارے لوگ جو ذہنی توازن کھو جانے کے بعد مدد کے طلبگار ہوتے ہیں، آئے روز پولیس کی بےدردی کا نشانہ بنتے ہیں۔ یہاں حال ہی میں بننے والی ایک دستاویزی فلم ‚ تحویل میں قتل ‚ کا حوالہ دینا بہت اہم ہے جو کہ اس نظام میں موجود طبقاتی اور نسلی تعصب کا پردہ چاک کرتی ہے۔
پولیس کے ادارے کو فوراً موقوف کیا جائے!
غیر انسانی ریاستی تشدد مسائل کا منبہ ہے۔ سنہ 2022 میں جرمنی میں 36 ایسے واقعات رونما ہوائے جس میں پولیس نے قاتلانہ حربوں کا استعمال کیا۔ اس کے علاوہ پولیس کا متعصب رویّہ اور عوام پر تشدد کے واقعات ہر روز رونما ہوتے ہیں۔
ہمیں باہمی تعاون اور یکجہتی کے نئے انتظامی ڈھانچوں کی ضرورت ہے۔
پولیس کی مدد کے بجائے خطرہ بن چُکی ہے!
ہم محمد کے بے گناہ قتل کے خلاف بارہ اگست کو ایک بار پھر ڈورٹمونڈ شہر میں عوامی مظاہرہ کریں گے۔
یہ علامتی مظاہرہ ہر قسم کے ریاستی جبر کے خلاف جدوجہد کا اہم سنگِ میل ثابت ہوگا۔
ہم محمد سمیت اُن تمام لوگوں کے لئے آواز اُٹھائیں گے جو پولیس کے جبر کا شکار ہو چُکے ہیں۔
ہم مطالبہ کرتے ہیں
1۔ محمد کے خاندان کو بنیادی انسانی حقوق کے مطابق عدالتی پیشیوں پر ویزا اور اخراجات میں تعاون فراہم کیا جائے۔
2۔ پولیس جبر کے خلاف ایک آزاد ادارے کا قیام عمل میں لایا جائے۔
3۔ پولیس کے برقی جھٹکوں اور مرچوں کے سپرے کے استعمال پر مکمل پابندی عائد کی جائے۔
4۔ نارتھ پولیس سٹیشن کو فوری طور پر بند کردیا جائے ۔
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***Arabic Version***
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